Der Herbst ist die Jahreszeit, in der wir die vier Elemente wohl am deutlichsten spüren können – die Erde ist mal nass, mal von bunten Blättern bedeckt, die Luft wird uns vom Wind ordentlich um die Nasen gepustet. Wir erleben Wasser, das in kleinen oder dicken Regentropfen vom Himmel fällt und uns spannende Pfützen beschert und wir nutzen das Feuer, um in der dunkler werdenden Jahreszeit Licht zu haben. Wir tragen die brennende Kerze in unserer Laterne oder wärmen unsere Hände über dem Lagerfeuer.
Mit allen Sinnen erspüren – dazu lädt diese Jahreszeit ein. Das ist besonders für die jüngeren Kinder ein wertvoller erster Zugang zu unseren Jahreszeiten. Darum habe ich meine liebsten Herbstbücher für Kleinkinder für euch rausgesucht, die voller Ideen zum Thema Herbst stecken und zeige sie euch hier!
Inhaltsverzeichnis
»Pippa & Pelle im Brausewind«
von Daniela Drescher, Verlag Urachhaus
Darum geht’s:
Die beiden Wichtelkinder Pippa und Pelle von Daniela Drescher haben ja schon so manches Abenteuer zusammen erlebt. Hier entdecken sie nun den Zauber des Herbstes. Zu den liebevoll illustrierten und ausdrucksvollen Bildern ist in Reimform getextet: »Um das kleine Wichtelhaus weht ein Wind- und Sturmgebraus.« Gemeinsam mit den kleinen Wichteln finden wir viele Herbstschätze und Aktionen wieder, die auch bei uns gerade im Alltag vorkommen – der Wind pustet um die Nasen, bunte Blätter fallen von den Bäumen. Für den Herbst typische Schätze wie Kastanien oder Eicheln können entdeckt werden. Wir begleiten Pippa und Pelle dabei, wie sie die Früchte des Herbstes sammeln – Pilze, Schlehen oder Hagebutten – oder ihre Drachen steigen lassen. Schließlich dämmert es im Wichtelwald und ein Kerzenlicht im geschnitzten Kürbis leuchtet zur guten Nacht!
Für wen gemacht?
Ab 1 ½ Jahre
Gut zu wissen:
Der Text benennt viele Dinge, die die Kinder momentan in ihrem Alltag wieder finden – so können sie – passend zur dritten Jahreszeit – neue Worte sammeln. Die getexteten Reime unterstützen zudem das Sprachgefühl.
Auf der Wissensebene können Kinder vieles entdecken: Wie verändert sich die Natur im Herbst? Was wächst nun, was es im Sommer noch nicht zu finden/zu ernten gab?
»Herbst«
von Eva-Maria Ott-Heidmann, Verlag Urachhaus
Darum geht’s:
Jeweils auf Doppelseiten werden 5 wirklich toll illustrierte Alltagsszenen gezeigt, die die meisten Kinder aus ihrem Erfahrungsschatz kennen. Diese Situationen drehen sich natürlich alle rund um den Herbst – reife Äpfel sammeln, das bunte Laub bestaunen, Drachen im brausenden Wind steigen lassen, in der Abenddämmerung mit der Laterne laufen, durch Pfützen hüpfen. An all diese Dinge habe ich selbst noch so konkrete und schöne Kindheitserinnerungen. Da ist es allerliebst zu sehen, dass diese Erlebnisse auch heute noch für meine Kinder Vergnügen bedeuten und sie diese mit einer Begeisterung im Buch begleiten und davon erzählen.
Für wen gemacht?
Bereits für 1-jährige lesenswert – es gibt Tiere, Kinder, Gegenstände aber auch Tätigkeiten (einen Apfel essen, in die Pfütze hüpfen) zu benennen.
Für 2 bis 4-jährige Kinder sind die Jahreszeitenbücher von Eva-Maria Ott-Heidmann eine sehr ansprechende Gelegenheit, um erste eigene Geschichten anhand der Bilder zu erzählen.
Gut zu wissen:
Da das Buch gänzlich ohne Text auskommt, lässt es viel Freiraum für eigene Ideen. Ich bemerke beim Anschauen mit der Einjährigen (die das Buch im Moment liebt!), dass ich mich dadurch noch viel mehr von ihr und ihrem Interesse auf den Bildern leiten lasse. Ältere Kinder animiert das Buch zum freien Erzählen – Was sehe ich? Was passiert da gerade? Und hier kann man als Eltern aka »Buch-Anguck-Begleitung« schon zum Nachdenken anregen und das Kind nach seinen eignen Erklärungen fragen («Warum hält wohl das eine Kind einen Regenschirm in der Hand, das andere nicht?«).
»Ich geh mit meiner Laterne«
Verlag arsEdition
Darum geht’s:
Die Laternenzeit ist eng verknüpft mit der Geschichte von Sankt Martin (Warum genau das so ist, erfahrt ihr beim Lesen übrigens auch – what a Cliffhanger ;)). Darum hält dieses handliche Büchlein auch die Legende vom Heiligen Martin für uns bereit – in sehr kindgerechter, leichter Erzählweise. Der Text selbst ist eher kurz gehalten – vielmehr wird auf musisch-kreative Weise die Geschichte erlebbar gemacht. In verschiedenen Liedern wird besungen, wie Sankt Martin auf einen frierenden Bettler trifft und schließlich seinen wärmenden Mantel teilt. Eine kinderleichte Umsetzung für ein Martinsspiel, eine Bastelidee für die eigene Laterne und auch zwei Rezepte für Martinsmänner und einen Apfelpunsch runden das Buch ab – und jede pädagogische Fachkraft klatscht in die Hände ob der wundervoll ganzheitlichen Abbildung so vieler Bildungsbereiche zu einem Thema!
Für wen gemacht?
Ab 2 Jahren
Gut zu wissen:
Durch die vielen Mitmach-Ideen ist dieses Buch auch schon für die ganz Kleinen interessant. Besonders schön fand ich, dass es eine bunte Auswahl an Martins-Liedern gibt. Das ist eine willkommene Ergänzung zu den sonstigen »Laterne, Laterne« Klassikern. Ein kleiner Wermutstropfen für alle Gitarrenspieler: Leider kommen nur drei der fünf Lieder mit Akkorden.
»Herbst-Wimmelbuch«
von Rotraut Susanne Berner, Verlag Gerstenberg
Darum geht’s:
Wimmelbücher gibt es ja zahlreiche – die Idee dahinter ist stets Folgende: Auf großen Buchseiten sind Szenen aus der Lebenswelt der Kinder illustriert. Die Bilder stecken voller Details, die entdeckt werden wollen. Da kann es zu allen Themen wimmeln – in der Stadt, auf dem Land, zu verschiedenen Jahreszeiten, in der Nacht…
Ich persönlich mag die Jahreszeiten-Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner einfach super gerne! Die Herbst Version davon begleitet und nun bereits das vierte Jahr.
Natürlich wimmelt hier der Herbst in vollen Zügen: Die Wildgänse ziehen los, Eichhörnchen verstecken Nüsse für den Winter, Äpfel können geerntet werden, Kürbisse werden auf dem Markt angeboten und schließlich begleiten wir die Kinder zum Laternenumzug.
Viele der Figuren tauchen auch in den anderen Jahreszeitenwimmelbüchern auf und werden so zu alten Bekannten. Es macht unheimlich Spaß, die bekannten Figuren zu suchen und »ihre Geschichte« zu erzählen. Auch die Umgebung verändert sich im Laufe des Jahres sichtbar. So wird beispielsweise im Frühling ein Kindergarten begonnen zu bauen, der im Herbst schließlich eingeweiht wird.
Für wen gemacht?
Ab 1 Jahr – dann wurden hier schon Tiere und das eifrige Geschehen der Figuren benannt.
Mit 3, 4, 5 Jahren (und auch für (Groß-) Eltern) gibt es dann Handlungen und Zusammenhänge zu entdecken.
Gut zu wissen:
Auch wieder ein Buch, das ohne Text auskommt. Das lädt sehr zum Entdecken und freien Erzählen ein. Das Immer-Wieder-Angucken bereitet bei diesem Buch nicht nur den Kindern das 100. Mal Vergnügen – es gibt auch für Erwachsene immer wieder Neues zu entdecken und einige Szenen laden einfach zum Schmunzeln ein!
»So bunt und stürmisch ist der Herbst – mit Kindern die Jahreszeiten erleben«
von Regina Bestle-Körfer und Annemarie Stollenwerk, Verlag Christophorus
Darum geht’s:
Wie schmeckt und duftet der Herbst? Wie hört er sich an? Woran sehen wir ihn? Ich bin ganz begeistert von dieser Ideen-Schatzkiste. Für trübe wie sonnige Herbsttage lassen sich dort viele Anregungen zum Erkunden, Spielen, Basteln, Singen und Zuhören finden.
Das Buch ist ganz interessant aufgebaut – jedes Element hat ein eigenes Kapitel bekommen. Zu Erde, Luft, Wasser und Feuer gibt es jeweils zahlreiche Ideen, Experimente, Lieder und kleine Geschichten. Besonders gut kommen hier bei den Kindern die »Wasserexperimente für drinnen« an! Habt ihr schon einen Wasserberg gebaut, Regenmusik gemacht, ein Regenworte-Lied geklatscht oder ein Wassertropfen-Wettrennen veranstaltet? Großer Spaß, sage ich euch 🙂 Die Regentropfengeschichte von Billi Tropfenklein oder eine Rücken-Wassertropfen-Massage bilden dann einen runden und entspannenden Abschluss.
Für wen gemacht?
Eltern, Großeltern, pädagogische Fachkräfte, die mit Kindern von 2 ½ bis 6 Jahre Jahren den Herbst mit allen Sinnen erleben möchten
Gut zu wissen:
Mich spricht besonders der Entdecker-Grundgedanke bei diesem Ideenbuch an. Die Anregungen und Experimente richten sich an die Kinder als »Kleine Forscher«, die selbst die Natur erkunden (mit unserer Begleitung natürlich). Es gibt kein »richtig« oder »falsch« beim Ausprobieren. Und so werden die Kinder zu eigenen Erklärungen bzw. Schlussfolgerungen animiert!
Das ist unsere Herbstlektüre für kleinere Kinder. Kennt ihr einige der Bücher? Ich fände es ja spannend zu erfahren, wie sie bei euren Kindern ankommen! Oder habt ihr ganz andere Herbstschätze, die ihr gerne lest?
Eure Katja
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Vielen Dank für die tollen Buchtipps, liebe Katja!
Bisher kannten ich die Bilder von Eva-Maria Ott-Heidmann nur als Postkarten. Schön, dass es sie auch in einem Buch gesammelt gibt.
Wir werden deine Buchtipps bei unserem nächsten Ausflug in die Bibliothek mal suchen.
Liebe Grüße
Meri
PS: Es ist schön wieder mehr von dir zu lesen 🙂
Liebe Meri,
vielen Dank für Deine lieben Worte! Ich freue mich tatsächlich gerade sehr, dass ich wieder mehr zum Schreiben komme. Ein schönes Gefühl, wenn die Ideen ihren Weg aufs virtuelle Papier finden – und sie dann noch jemandem Freude bereiten ❤️
Mit den Postkarten sind wir hier übrigens auch gestartet 🙂 die Bücher sind zum Glück aber etwas unempfindlicher in kleinen Entdeckerhänden…
Viele liebe Grüße
Katja