Unsere große Tochter spielt sehr kreativ. Das finden mein Mann und ich gut und unterstützenswert. Darum stellen wir ihr auch verschiedene Spiel- und Alltagsmaterialien zur freien Verfügung. Wenn Motte so richtig im Spielflow ist, dann wird unsere Wohnung zur Schwimmhalle, zur Kita – inklusive Gruppenraum, Snoezelraum, Bewegungshalle versteht sich – und schließlich zum Einkaufslädchen. Alles gleichzeitig. Selbstverständlich braucht sie für jeden neuen Spielort einen neuen Raum. Und neben ihrer Lieblingspuppe werden gerne so ziemlich alle denkbaren Utensilien benötigt. So werden Badeanzug und Schwimmflügel im tiefsten Winter hervorgeholt und Taschen mit Proviant gepackt.
Ich sehe ihrem hingebungsvollem Tun sehr gerne zu und ergattere auch oft eine Statistenrolle. So schlüpfe ich mal in die Rolle der Einkaufenden, mal bin ich die „Sporterzieherin“ und dann wieder die Mama von Püppi. Ich muss gestehen, dass ich hin und wieder den Überblick über meine Spiel-Identität verliere 😉
Bei diesem munteren Treiben bin ich jedoch oftmals hin- und hergerissen: Ich möchte ihren kreativen Spielfluss nicht unterbrechen, habe aber dennoch den bescheidenen Wunsch, unsere Wohnung (auch mit Baby auf dem Arm) betreten zu können. Denn oft ist das vor lauter Spielmaterial, das mal hier, mal dort gebraucht wird, nicht ohne tänzelnde Fortbewegung möglich.
So versuche ich abzupassen, wann eine thematische Spielepisode beendet scheint, um dann zum Aufräumen zu animieren. Denn spätestens, wenn es ins Bett gehen soll und alle müde werden, verläuft das Aufräumen der gesamten Wohnung denkbar schwierig… Das angeregte Einräumen wird hier allerdings gerne überhört. Oder ich werde auf später vertröstet…
Dann muss ich kreativ werden, um das Einsammeln und Sortieren spannend zu machen. Die fünf besten Aufräum-Tricks Tipps, die bei uns bewirken, dass Mama nicht alleine aufräumen muss, möchte ich mit euch teilen:
Inhaltsverzeichnis
1. Aufräum-sing-a-long
Wir singen gemeinsam das Lied, das auch in der Kita die Aufräumzeit begleitet:
„1, 2, 3, das Spielen ist vorbei.
Alle Kinder groß und klein
räumen jetzt das Spielzeug ein,
1, 2, 3, das Spielen ist vorbei.“
Klappt meistens sehr gut – 1000 Dank, liebe Kita!
Hilfreich ist besonders das gemeinsame Singen. Nicht nur aus sozialer, sondern tatsächlich auch aus neurobiologischer Sicht. Denn wenn das Gehirn mit dem Mantra „ich räume auf“ beschäftigt ist, ist meist kein Platz, um neue Spielideen für die eigentlich wegzuräumenden Gegenstände zu entwickeln.
2. Auf die Plätze, fertig… weggeräumt!
„Wer hat die Autos schneller aufgeräumt?“ Diesen Wettkampf wollen die meisten Kinder gewinnen! Und das spornt an, schneller als Mama oder Papa zu sein. Wie gesagt, meistens. Leider kann diese Herausforderung bei unserer Tochter auch schon mal im Sande verlaufen. „Du, Mama!“ habe ich neulich zur Antwort bekommen. So, so.
Das lass ich mal so stehen. Vielleicht habt ihr mehr Glück, ich drücke die Daumen!
3. Räumen nach Farben – oder: gleich und gleich gesellt sich gern
Nein, das hat nichts mit Feng Shui zu tun ? Sehr gut kommen bei unserer Tochter aber konkrete Aufgaben an. „Wer findet blaue Legosteine?“ Je klarer dabei das Ziel ist, desto motivierter ist sie. Das haben wir bereits mit so ziemlich allen Spielzeug-Kategorien ausprobiert – „Wer findet: …die geraden Holzschienen? …die Holztiere, die ein graues Fell haben? …kleine Duplosteine? …Buntstifte??“ Die Liste lässt sich beliebig fortführen.
Besonders gefällt mir: Mit diesem unterhaltsamen Aufräum-Spiel fördert man gleichzeitig das abstrakte Denkvermögen des Kindes. Farben, Formen, Größe – je nach Alter kann man die Kategorien variieren.
4. Alles an seinen Platz
Ein fester Ort ist bei uns vor allem für die zahlreichen kleineren Spielmaterialien wichtig. Da diese bei uns anfangs chaotisch vermischt waren und so nie das richtige Tier zur richtigen Zeit zu finden war, musste eine Lösung her. Zufällig bin ich auf diese niedlichen, handgenähten Taschen gestoßen. Eigentlich sind es Kühltaschen – durch die verstärkte isolierende Innenwand sind sie sehr stabil. Und damit super geeignet, um kleine Spielteile darin aufzubewahren, die in den großen Kisten immer verschwinden. Außerdem sind Pinguin und Eisbär nun gut gekühlt und müssen nicht mehr schwitzen 😉
So haben wir einen festen und überschaubaren Platz für Autos, Holz- und Filztiere, Spielessen für die Kinderküche.
5. Mimic, die gefräßige Spielekiste
Ein Spiel, das meine Tochter beim Aufräumen mittlerweile einfordert! Besonders geeignet ist dieser Aufräumtrick für kleinteilige Spielmaterialien. Weiterhin notwendig: Eine Kiste/Box/Tasche, in die hineingeräumt werden soll und die einen Deckel besitzt. Bei uns sind das die „Kühltaschen“ (siehe oben). Dann sitzt da dieses kleine, hungrige Kistlein und möchte soo gerne etwas essen! Wie ihm schon der Magen knurrt… Und ruck zuck, „füttert“ Motte es mit dem Affen, der Katze, dem Pferd… und mit jeden „Haps!“ wird es ein bisschen satter… Ab und zu knabbert es auch die Tochter an, das ist dann na klar der größte Spaß 🙂
Besonders schön zu beobachten ist nun die Stimmung bei uns zu Hause. Wir haben eine sehr viel leichtere und fröhlichere Atmosphäre bei dieser Art des Ordnungsschaffens, als wenn die Eltern (zunehmend genervt und meist erfolglos) zum Aufräumen bitten und mahnen.
Bei unserer Motte gilt also das Motto: Klarheit und eine gewisse Grund-Sortierung hilft, um Ordnung zu halten. Und umso mehr Phantasie im Spiel ist, desto besser!
Wie handhabt ihr das (gemeinsame) Aufräumen? Für Tipps und Tricks bin ich immer dankbar 🙂
eure Katja
Danke für die guten Tipps, wir werden in Zukunft bestimmt einige davon beherzigen. Das Wettaufräumen hat bei unserem Großen auch immer gut geklappt. Ordnungsliebende Kinder kann man übrigens auch zum Aufräumen motivieren, indem man an ihren Ordnungssinn appelliert und z. B. die Duplosteine in die Bücherkiste sortiert usw. 😉
Umgekehrte Psychologie – das klingt sehr gut 🙂
Vielen Dank für die Idee!
Liebste Grüße
Katja
Ich finde deine Tipps sehr praktisch. Obwohl ich würde sagen, an der erste Stelle soll stehen: Man muss schon mit Aufräumen auffangen, wo die Kinder noch klein sind und als Vorbild dienen. Und immer zusammen mit dem Kind aufräumen. Die Idea mit dem Lego Steinen finde ich gut.
Liebe Karolina,
vielen Dank für Deine Ergänzung! Die Erfahrung mit dem gemeinsamen, vorbildhaften Aufräumen machen wir hier auch! Ich würde sogar sagen, bei all unseren Aufräum-Trickds klappt es besser, je mehr wir mitmachen 🙂
Viele Grüße
Katja