Als Eltern den Paar-Akku wieder aufladen Frau Piefke schreibt

Wie können wir als Eltern den Paar-Akku wieder aufladen?

End­lich — neu­lich Abend war es soweit. Der Mann und ich haben es geschafft, eines unse­rer Lieb­lings­brett­spie­le* auf­zu­bau­en. Und sogar zu spie­len! Es war einer die­ser raren Aben­de, an denen sich aus­nahms­wei­se bei­de Kin­der bereits vor 20 Uhr im Bett befan­den — schla­fend. Unse­re Abend­ri­tua­le ver­lie­fen aus­ge­spro­chen ent­spannt. Wir Eltern waren gut gelaunt und die Töch­ter noch fit genug, um mit uns zu koope­rie­ren und sich auf uns einzulassen.
Ins­ge­samt also schon mal recht gute Vor­zei­chen für einen Abend zu zweit. Nach dem kur­zen, all­abend­li­chen Auf­räum­pro­gramm waren der Mann und ich bei­de immer noch wach. Ja, wirk­lich. Kei­ner ist bei der Ein­schlaf­be­glei­tung mit eingenickt....
Wir spra­chen uns kurz ab, wie wir den Abend gestal­ten wol­len. So recht Lust zum Arbei­ten hat­ten wir bei­de nicht mehr. So ent­schie­den wir uns für Paar-Qua­li­ty­ti­me. Sagt man das jetzt so?!
Wir such­ten also den ent­spre­chen­den Kar­ton aus dem Spie­le­schrank, bau­ten »Das Älte­re Zei­chen« auf und spie­len eine Run­de. Dazu nasch­ten wir zwei, drei Stück­chen von der Scho­ko­la­de, die Chris­toph mir an dem Tag mit­brach­te. Was haben wir es gut!

Gemeinsame Zeit als Paar wird mit jedem Kind kostbarer

Ein eigent­lich so klei­ner Moment — und in unse­rer noch kin­der­lo­sen Zeit ein fast all­abend­li­cher — ist in unse­rer gegen­wär­ti­gen Lebens­si­tua­ti­on den­noch beson­ders, weil sel­ten, für uns. Dies soll kein Geme­cke­re auf hohem Niveau wer­den — jede Lebens­pha­se hat ihre Eigen­hei­ten — und das ist genau rich­tig so. Und es wird früh genug die Zeit kom­men, in der die Kin­der lie­ber mit ihren Freun­den abhän­gen als mit ihren Eltern. Da wir uns die­ser Beson­der­heit bewusst sind, wis­sen wir einen Spie­le­abend zu zweit wirk­lich zu schät­zen. Denn es bedeu­tet nicht nur zu spie­len und eine Nasche­rei zu genie­ßen, ohne sie vor den Kin­dern ver­tei­di­gen zu müs­sen. Es bedeu­tet vor allem, Zeit mit dem Mann zu ver­brin­gen, den ich lie­be. Wir haben Zeit zu quat­schen, zu lachen und uns von den jewei­li­gen Ein­drü­cken vom Tag zu erzäh­len — ganz ohne ste­te »Ich-muss-Dir-jetzt-mal-ganz-drin­gend-was-sagen« — Unterbrechungen.
Das tut gut und ver­bin­det uns. Die­se Ver­bun­den­heit und Leich­tig­keit, die an die­sem klei­nen, fei­nen Abend ent­steht, trägt uns spür­bar durch den fol­gen­den Tag. Ein so schö­nes Gefühl!

1 Spieleabend Eltern Paar Akku aufladen Frau Piefke schreibt
Die Par­tie kann star­ten — wir rol­len die Wür­fel bei einem unse­rer Lieb­lings­spie­le »Das Älte­re Zeichen«

Ob man bei einem Spiel zusam­men sitzt, mit Freun­den bei einem Glas Rot­wein oder im Restau­rant bei einem lecke­ren Essen — es geht doch haupt­säch­lich um die­se bedeu­ten­de Res­sour­ce Zeit. Mit der ver­hält es sich ja lei­der anti­pro­por­tio­nal zur Anzahl Kin­der im Haus­halt — so wird sie für jedes Eltern­teil ein­zeln und vor allem als Paar kostbarer.
Immer wie­der gemein­sa­me Zeit­fens­ter zu ent­de­cken und zu genie­ßen, das hat uns in den ver­gan­ge­nen fast fünf Jah­ren unse­rer Eltern­schaft dabei gehol­fen, auch stres­si­ge Situa­tio­nen bewäl­ti­gen zu kön­nen, sei es als Paar oder mit den Kin­dern. Denn die­se Momen­te der Zwei­sam­keit, und sei­en sie ver­meint­lich noch so klein, hin­ter­las­sen Spu­ren der Zufriedenheit.

Paar-Auszeiten im Alltag?!

Hier spü­re ich nach dem gemein­sa­men Spiel­abend ganz deut­lich, wie gut uns die­se klei­ne Paar­aus­zeit getan hat. Den fol­gen­den Mor­gen begin­nen der Mann und ich — trotz kur­zer Nacht — gut gelaunt, mit einer Leich­tig­keit und mit dem Gefühl der Ver­bun­den­heit. Der gemein­sa­me, schö­ne Abend trägt uns regel­recht durch den nächs­ten Tag und die all­täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen, die die­ser mitbringt.

Und so neh­men Chris­toph und ich uns vor, Paar­mo­men­te im All­tag ein­zu­bau­en. Oder sie zu ent­de­cken. Dazu braucht es nicht unbe­dingt einen Baby­sit­ter für die Kin­der und das Well­ness­wo­chen­en­de — obwohl wir uns auf die­se Zei­ten natür­lich auch wie­der freu­en. Aber gera­de solan­ge die Kin­der klein sind, sieht der All­tag eben oft anders aus. Zudem lebt eine gute und ver­trau­ens­vol­le Bezie­hung mei­ner Erfah­rung nach viel mehr von regel­mä­ßig gemein­sam ver­brach­ter Zeit — idea­ler­wei­se dann gefüllt mit geteil­ten Inter­es­sen und einem wert­schät­zen­den Umgang. Dar­um freue ich mich auf das nächs­te Wochen­end­früh­stück, bei dem ich mit mei­nem Mann noch eine Kaf­fee­län­ge am Tisch erzäh­len kann, wäh­rend die Kin­der schon ins Spiel gefun­den haben oder einen gemein­sa­men Spa­zier­gang, bei dem wir einen Augen­blick wie­der Hand in Hand lau­fen und uns an unse­re ers­ten Ver­ab­re­dun­gen zurück­er­in­nern. So lan­ge, bis eines der Kin­der beherzt unse­re Hän­de greift, uns ins Jetzt zurück holt und auch unse­re Auf­merk­sam­keit wie­der auf sie lenkt. Was auch in Ord­nung ist — denn der nächs­te Paar­mo­ment wartet.

 

Was tut euch als Paar gut? Wel­che gemein­sa­men Inseln besucht ihr im Alltag?

Ich freue mich von euch zu hören und wün­sche euch vie­le schö­ne Paar-Momente,

    eure Katja

*Zeit­ver­treib kann ger­ne vom Leser geän­dert wer­den. Ein­setz­bar wären hier bei­spiels­wei­se (gemein­sa­me) Abend­be­schäf­ti­gun­gen wie Bücher lesen, ab in die Bade­wan­ne, Film (anfan­gen zu) gucken oder sich ganz ander­wei­tig zu zweit zu ver­gnü­gen. Falls das jedoch zu mehr Kin­dern im Haus­halt füh­ren soll­te, sei an die­ser Stel­le drin­gend emp­foh­len, zeit­nah mög­lichst vie­le res­sour­cen­auf­la­den­de Aben­de zu genießen 🙂

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