Geschwister – über Eigenheiten und Gemeinsamkeiten unserer Kinder

Herr Piefke und ich haben zwei Töchter. Beide haben folglich dieselben Eltern, wachsen im selben Umfeld auf – in denselben Räumlichkeiten, erleben die gleichen Abläufe und beide werden unendlich geliebt. Die beiden verbindet also eine Menge.
Und dennoch ist eines das größere und eines das kleinere Kind. Mit unterschiedlichen Fähigkeiten und dementsprechend angepassten Zuwendungen unsererseits. Mit individuellem Charakter und ganz einzigartigen Eigenschaften, die eben jedes Kind ausmachen.

Anna von Familie Motte hat sich mit dem Thema Geschwister beschäftigt und zur Blogparade aufgerufen. Das nehme ich sehr gerne zum Anlass, unsere beiden Mini-Piefkes in ihren Eigenheiten, Unterschieden und Gemeinsamkeiten nochmal bewusst wahrzunehmen. Das habe ich anhand von vier charakteristischen Situationen bzw. Interessen für euch festgehalten:

Inhaltsverzeichnis

Beide lieben es, unterwegs und in guter Gesellschaft zu sein

Bei uns fast täglich zu beobachten sind Szenen wie diese:
Ich hole die Tragehilfe hervor und binde sie mir um, um anschließend Mini-Piefke für einen Ausflug darin zu verstauen. Sobald sie ihr Gefährt erspäht, ist Mine ganz aus dem Häuschen! Aufgeregtes Zappeln, glucksendes Lachen und den Kopf Hin- und Herwerfen könnte keine größere Vorfreude verkünden.
Auch Motte hat als Baby auf meinem Arm Freudentänze aufgeführt, wenn wir uns ausgehbereit der Haustür näherten. Heute packt sie schon vorfreudig selber ein Picknick ein, wenn wir einen Ausflug zum Spielplatz oder eine kleine Fahrradtour machen (Getränke und Kekse sind ihr Part, ich schmuggle dann das Obst dazu).
Besuche bei Oma und Opa, Lieblingscousin und -cousine oder Freunden – all das genießt Motte sehr. Diese Treffen sind stets mit viel Vorfreude und tagelangem Nacherzählen, was sie alles in schöner Erinnerung hat, verbunden! Allerdings ist Motte im Moment schüchtern und mag nicht mehr alleine bleiben. Einen von uns Eltern als vertraute Bezugspersonen braucht sie momentan wieder an ihrer Seite.
Mal sehen, wie ihre kleine Schwester das so handhaben wird. Da sammeln wir noch Erfahrungen 🙂 Im Augenblick sieht es ja bei ihr genauso aus, dass sie noch keine aushäusigen Besuche ohne uns Eltern als Anhang unternimmt. In meinen Augen ist es daher recht stimmig, dass auch die große Schwester wieder diese Begleitung einfordert.

Faible für Musik

Musik vereint wohl auch unsere beiden Töchter. Wir durften schon Motte als Baby viel vorsingen und genießen es jetzt, dass wir gemeinsam mit ihr Lieder trällern können. In ein paar Jahren dürfen wir bestimmt nicht mehr mitsingen 😉
In den letzten vier Jahren haben sich so einige Liederbücher und Musikinstrumente bei uns eingefunden, so dass Mine nun bereits als Baby mit Klanghölzern, Schütteleiern und Co. experimentieren kann. Was sie – am liebsten zusammen mit ihrer Schwester – mit viel Leidenschaft tut. Das ist dann lautstärketechnisch der Moment des Tages, an dem die Eltern sich einen Gehörschutz wünschen…
Am schönsten ist es für die beiden Kinder, wenn Papa Piefke seine Ukulele hervor holt und die aktuellen Lieblingslieder von Motte begleitet. Mittlerweile möchte die große Tochter der „Mango“ (so heißt die aus Mangoholz gefertigte Ukulele hier) auch selbst Töne entlocken. Und mit Papas Hilfe gelingt das schon erstaunlich gut. Ein herrliches Bild geben die beiden dann zusammen ab!
Lautstärke ist noch ein Stichwort für Mine – nicht nur in Bezug auf Musik. Gefühlt ist sie doppelt so laut – in ihrer Freude und in ihrem Beschweren – wie es ihre Schwester im Alter von knapp zehn Monaten war. Oder verklärt da das Elterngedächtnis die Erinnerung? Oder müssen die kleineren Geschwister sich einfach ein bisschen besser bemerkbar machen?

Immer in Bewegung

Während Motte erst drei Jahre alt werden musste, bis sie das Schaukeln für sich entdeckte, mag Mine schon jetzt alles, was sie in Bewegung bringt. Sie liebt ihre Babyhängematte. Dort verbrachte sie lange Zeit ihre Tagesschläfchen, bis sie dazu einen ruhigeren Raum benötigte. Und auch in unserer Vogelnestschaukel fühlt sie sich pudelwohl. Motte schaukelt mittlerweile mehr, bleibt aber in ihrer Aktivität gerne mit einem Bein auf festem Untergrund. Ihr macht dafür die Höhe nichts aus. Sie liebt es, zu klettern und zu rutschen – meist lässt sich ja das eine mit dem anderen kombinieren. Wenn es etwas zu balancieren gibt, ist sie in ihrem Element. Auch gerne mal in solchen Höhen, dass ich lieber in Reichweite bleiben möchte, obwohl ich eigentlich wenig ängstlich bin. Zum Glück kann sich Motte mit ihren Fähigkeiten (Wie hoch kann ich klettern? Ab wann brauche ich doch eine helfende Hand?) gut einschätzen. Da kann sich das Mutterherz immer wieder entspannen!

Essen

Beide Töchter sind von Haus aus leidenschaftliche Esser. Eindeutig unsere Kinder!
In ihren Ess-Anfängen ähneln sich Motte und Mine sehr. Beide haben immer gerne und häufig 😉 gestillt (bzw. tun es noch).
Dass die Mädels so entspannte Stillkinder waren bzw. sind, erleichterte es mir ungemein, nach Bedarf zu stillen. Bei meiner ersten Tochter hatte ich mir erhofft, dass wir unsere Still-Beziehung ein Jahr lang würden aufrecht erhalten können. Da es gut lief 😉 und es für uns beide passte, stillte Motte auch noch ein halbes Jahr über ihren ersten Geburtstag hinaus. Ich bin gespannt, wie lange mir diese schönen Momente der Nähe mit Mine gegeben sein werden.
Immer wieder froh und dankbar bin ich, dass bei beiden Töchtern der Beginn der Beikost ohne Stress und Einschränkungen verlief. Wir brauchten uns gesundheitlich keine Sorgen zu machen, dass sie eventuell nicht genug Nahrung oder Nährstoffe bekamen oder auf außergewöhnlich viele Lebensmittel verzichten müssten. Dieser gelassene Umgang mit dem Thema Essen ist nicht allen Familien möglich und wir wissen sie ihn daher umso mehr zu schätzen.
So begannen beide Kinder mit 6 – 7 Monaten, als sie alle Beikost-Reifezeichen zeigten, nach und nach mit fester Nahrung. Was wieder beide Kinder vereint: Genussvoll und mit großer Neugier erkundeten sie mal Brei und mal Babyfingerfood nach Baby-Led Weaning Rezepten bzw. probierten all das, was für sie möglich war, von unserem Teller.
Die Beikost nimmt Mine jedoch sehr wörtlich. Mit ihren 9 Monaten isst sie mal ein paar Möhrchen- oder Kartoffelsticks, mal probiert sie vom Hirse-Obst-Brei. Wenn sie isst, dann mit Genuss (und Haut und Haar haben auch ausgiebig etwas davon), zum satt werden sind ihre Portiönchen allerdings noch nicht. Dann nimmt sie anschließend lieber noch ein Schlückchen Muttermilch. Die große Schwester hat es vor vier Jahren ähnlich gemacht. Und heute isst sie so gut wie alles. Gerne Nudeln, sehr gerne Fleisch, sogar gerne Gemüse und Obst!
Wichtig ist uns, dass die Kinder selbst bestimmen was und wie viel sie essen. Wir freuen uns, dass sie offen für neue Lebensmittel sind. Und wenn sie etwas nicht mögen, wird nicht überredet oder zum essen gedrängt. Das würde uns selbst auch eher die Neugier und die Leichtigkeit verleiden.
Von dieser Grundhaltung ausgenommen ist allerdings der Naschi-Konsum der großen Tochter. Die Lütte lebt noch in ihrem zuckerfreien ersten Jahr.
Das Einzige, was Motte gar nicht mag, ist Käse. Darin unterscheiden sich die beiden, denn Mine liebt im Moment nichts mehr, als Gouda- oder Cheddarscheibchen zu verspeisen.
Was die Töchter wieder gemeinsam haben: Beide lieben Pferdebrot bei Oma und Opa! Für die Pferde, die es in der Verwandtschaft gibt, heben die Großeltern übrig gebliebenes Brot auf. Dieses liegt dann an der Heizung zum Trocknen. Und an den getrockneten Brotscheiben zu knabbern, finden scheinbar beide Mädels  super!

Vielen Dank, liebe Mama Motte, für die Einladung zur Blogparade und zur Gelegenheit, wieder einmal mit etwas Abstand auf die Familie zu schauen.
Es ist schön, sich bewusst zu machen, dass wir jedes Kind so annehmen, wie es ist – mit allen Eigenheiten, Stärken, Fähigkeiten und Bedürfnissen, die es mitbringt.

    Eure Katja

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Anna

Liebe Katja, vielen Dank für die Teilnahme und den tollen Blick auf Deine Kinder. Ich lese die Beiträge von Euch sooo gerne. Weil es einfach zeigt, wie liebevoll wir alle auf unsere Kinder blicken. Sie mit all´Ihren Eigenheiten annehmen und sie so aufwachsen lassen, wie sie es brauchen.
Ich grüße Dich ganz lieb
Anna

[…] mer­ke ich allei­ne schon als Mut­ter von nur zwei Kin­dern: Die­se zwei haben bereits ganz unter­schied­li­che Inter­es­sen, Fähig­kei­ten und somit auch Bedürf­nis­se. Und dann kom­men noch die elter­li­chen Bedürf­nis­se hin­zu! So kann es […]