good enough mother Frau Piefke schreibt

Ist gut gut genug?!

Eigentlich schreibe ich gerade an meinem Beitrag für die Blogparade von Jil. Auf ihrem Blog Von Herzen und bunt hat sie dazu aufgerufen, zu teilen, was man als Mutter gut macht. Es fällt mir ehrlich gesagt gar nicht so leicht, so ganz uneingeschränkt zu denken und zu formulieren, worüber ich als Mama über mich stolz bin.

Meine ersten Überlegungen lassen mich einen Augenblick verharren bei der »Mama, die es gut macht«. Ich finde in meinem Kopf recht schnell Situationen, in denen ich mit meinem Handeln oder meiner Haltung unseren Kindern gegenüber zufrieden bin. Und dann schlägt er gleich zu – mein innerer Kritiker. »Aber neulich Abend, als Du ungeduldig mit der Tochter warst. Wo war da die Empathie, hm?«
Und so ist wohl erst mal ein ernstes Wörtchen mit mir selbst fällig. Vielmehr sollte es ein sehr liebes Wörtchen sein.

Und so erlaube ich mir bewusst, mit mir nachsichtig und großzügig zu sein. Das Bild der »good enough mother« nach Donald Winnicot hole ich mir hervor. Es reicht unseren Kindern, wenn wir »ausreichend gute Mütter« – oder Väter – sind. Wir brauchen nicht perfekt sein.
So, innerer Kritiker. Nimm das!

be a good enough mother gut ist gut genug Frau Piefke schreibt

Ich kann etwas gut machen und dennoch dabei meine eigenen Bedürfnisse, meine Grenzen wahrnehmen. Meine eigene Fehlbarkeit kann ich akzeptieren. Es darf durchaus Ausnahmen geben, in denen ich nicht 100% meiner Energie zur Verfügung habe, in denen ich ein paar Abstriche von meinen eigenen Vorsätzen, von meinen selbst gesteckten Ansprüchen mache.
Auch daraus haben meine Kinder die Chance, eine Menge zu lernen. Wir dürfen Fehler machen, das gilt für alle in unserer Familie. Und das ist nicht nur dahin gesagt, sondern auch so gemeint. Wie gehe ich also mit ungerechtfertigtem Verhalten um? Meine Kinder erleben, dass ich mich bei ihnen dafür entschuldige. Sie spüren dadurch, dass sie es Wert sind, respektvoll behandelt zu werden. Und sie lernen auch, wie man Fehlverhalten wieder gerade rücken kann.
Ich lebe den Kindern vor, wie man auch auf sich selbst und die eigenen Ressourcen Acht gibt. So erleben sie ein Beispiel und können sich eine Möglichkeit abgucken, wie auch sie achtsam mit sich umgehen.
Und wenn ich ihnen diese Achtsamkeit und das verankerte Gefühl, dass sie wertvoll sind, mit auf den Weg geben kann, dann hat die »good enough mother« an diesem Tag doch alles richtig gemacht!

Vergessen wir also das Siegertreppchen! Nehmen wir unsere Kinder in den Arm und genießen das Leben so, wie es ist!

Und nach dieser kleinen Gedankenreise geht es zurück zu den 5 Dingen, die ich nun also als Mama gut mache. In ein paar Tagen mehr dazu hier auf dem Blog. Ich freue mich, wenn ihr dann wieder vorbei schaut!

    Eure Katja

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Eva

Schöner Artikel. Bin seit drei Monaten Mama und im Moment noch in der „Ich werde alles perfekt machen“-Phase. Dass das unglaublich anstrengend ist, merke ich immer mehr. Die „good enough mom“ reicht mir selbst im Moment nicht. Vielleicht kommt die Lockerheit mit der Zeit. 🙂 Alles Liebe Eva

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